Wanderung auf den Teufelsberg

09. Dezember 2019

Wir haben für euch die zweithöchste Erhebung Berlins besichtigt und waren sehr positiv überrascht über das was uns dort geboten wurde.

Anfängliche Ver(w)irrung

Als wir den Grunewald betreten gehen wir erstmal so drauf los. Nichts deutet darauf hin, dass wir uns einem Berg nähern – der Wald ist dicht, der Boden flach und es gibt keine Schilder. Nach einem kurzen Blick auf googlemaps wissen wir jedoch: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Nach einiger Zeit kommen wir zu einer Straße und auf der anderen Seite sehen wir ihn endlich: den Teufelsberg, der für norddeutsche Verhältnisse doch recht steil ansteigt. Weg sehen wir jedoch keinen und noch immer keine Schilder. Also gehen wir schnurstracks auf den Berg zu und dann querfeldein den Berg hoch. Ein Teilnehmer lachte: „Gut, dass ich dem Rat gefolgt bin und meine Wanderschuhe ausgepackt habe!“

Nach einiger Zeit kommen wir doch zu einem Weg, der unseren Weg kreuzt. Allerdings ist es uns nicht möglich festzustellen wo er hinunter geht und wo hoch. Also gehen wir weiter querfeldein den Berg hoch. Oben angekommen, stehen wir vor einem Zaun und auch hier ist es zunächst unklar ob es links oder rechts langgeht. Es drängt sich der Eindruck auf, dass man dort gar nicht gefunden werden will. Hinter dem Zaun sehen wir versteckt ein Brett auf das jemand „Entrance“ gesprayt hat – offiziell sieht anders aus. Dennoch folgen wir dem Schild und siehe da wir erreichen den Eingang, wo ein paar Leute vor der Kassa anstehen.

Museum meets Lost Place

Nach der Bezahlung der 5 Euro Eintrittsgebühr geht’s an einer sichtlich herunter gekommenen Garage vorbei, in der kaum noch ein Fleckchen Mauer frei von Graffiti ist. Selbiges gilt für den Bagger, der dort steht. „Wer vergisst so was?“ schmunzeln wir.

Ein Stückchen weiter bergauf gelangen wir dann in einen Bereich mit einer Bar und einem Café – ein richtiger Insider-Treff, bei dem sich Einheimische und Touristen gleichermaßen begegnen. Wir sind begeistert. Nach dem Genuss der noch warmen Herbstsonne, einem Kaffee und Muffin, wagen wir uns ins innere der ehemaligen Abhörstation. Dort erwarten uns nicht nur interessante Informationen über die Entstehung und Nutzung des Teufelsberges, sondern auch wieder jede Menge mitunter beeindruckende Graffitis. Wir haben fast das Gefühl in einer Kunstausstellung gelandet zu sein. Das erkunden der in die Jahre gekommenen Räume und (teilweise stockdunklen) Gänge macht Spaß und ist durch die vielen Zeichnungen und Botschaften an den Wänden sehr abwechslungsreich.

Einziger Wehrmutstropfen: die Aussichts-Plattform auf der Station ist, aufgrund der Nichterfüllung von behördlichen Brandschutzbestimmungen, noch bis nächstes Jahr geschlossen. Es ist uns jedoch möglich ein paar Treppen hoch zu steigen und wenigstens ein bisschen Aussicht zu genießen.

Fazit

Ein gelungener Mix aus Szene-Treff, Museum und Ausflugsziel wo sowohl Einheimische, Touristen als auch Lost-Place-Liebhaber voll auf ihre Kosten kommen.

Uns hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Also seid das nächste Mal auch dabei und schafft Gemeinschaft.

Euer Georg von TeamSpirit