Feuerzangenbowle Filmabend

14. Januar 2020

Lest hier die spannende Geschichte über unsere erste Veranstaltung, die wir in Kooperation mit einem Follower abhielten.

Alles beginnt mit einer Messenger-Nachricht

Wir schreiben den 14. November 2019. Einer unserer Follower, Ferdinand, schickt eine Nachricht via Facebook-Messenger. Er schreibt: „Mir geht gerade was durch den Kopf, wofür sich eine Kooperation mit Eurem Team super anbieten würde!“.

Bereits dieser erste Satz macht mich irrsinnig neugierig und lese weiter: „Ich habe in den letzten Jahren im Dezember Freunde zu einem weihnachtlichen Feuerzangenbowle-Filmabend eingeladen. Abgespielt hat sich das in meinem alten WG-Zimmer, aber da ich inzwischen in einen kleineren Raum umgezogen bin, fällt das nun leider flach. Nun habe ich überlegt stattdessen einen Raum zu mieten und das Event auch gleich für die Nachbarschaft frei zu geben. Da das aber auch ein Kostenrisiko mit sich bringt, wollte ich nun mal fragen wie weit Eure Plattform schon entwickelt ist, sodass man darüber das Event bewerben kann und im Voraus Geld einsammeln könnte?!“

Ein euphorischer Beginn …

Begeistert von seinem Engagement antworte ich ihm sogleich und teile ihm mit, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis unsere Plattform fertiggestellt ist. Allerdings füge ich hinzu, dass wir an einer Zahlungsfunktion auf unserer Webseite arbeiten und schlage ihm vor, das Event gemeinsam zu organisieren. Dieses Angebot nimmt Ferdinand gerne an und wir vereinbaren sogleich ein Treffen um alles zu besprechen.

Bei dem Treffen fällt mir sofort wieder auf, warum ich das Ganze so gerne mache: Die gemeinsame Organisation macht einfach irrsinnig viel Spaß. Wir beraten uns über die wichtigsten Eckpunkte der Veranstaltung: Wie, wann und wo sie stattfinden soll. Aufgaben werden verteilt: Ferdinand kümmert sich um den Raum, ich kümmere mich um die Film-Vorführrechte. Eine Interessentin hatte bereits zugesagt ein Feuerzangenbowle-Set bereitzustellen und eine andere angekündigt ein Schrottwichteln zu organisieren und einen Kuchen mitzubringen – TeamSpirit liegt in der Luft.

Im Anschluss frage ich unseren Programmierer Daniel ob er es hinbekommt, dass die Webseite bis zwei Wochen vor der Veranstaltung steht. Er meint, dass es knapp werden könne, nimmt die Herausforderung aber an.

Es folgt ein Wechselbad der Gefühle

Nach anfänglicher Frustration über die schwierige Suche nach bezahlbaren Räumlichkeiten (diese Suche wird die geplante Plattform wesentlich vereinfachen), stoßen wir auf das Stadtteiltreff Kissingenviertel der Volksolidarität, wo die Verantwortlichen uns vorschlagen das Event gemeinsam zu organisieren ohne Miete zu verlangen. Dabei würden sie Räumlichkeiten inklusive Küche (!), Beamer und Leinwand zur Verfügung stellen.

Die Vorführrechte für die Feuerzangenbowle zu bekommen ist ebenfalls nicht so einfach. Über Wikipedia können wir die Rechteinhaberin ausfindig machen. Allerdings ist uns nicht klar ob und zu welchem Preis wir die Rechte bekommen können. Eine E-Mail-Anfrage bleibt zunächst unbeantwortet. Daher suchen wir auch nach Film-Alternativen bleiben aber guter Dinge.

Eine Woche später macht sich jedoch Ernüchterung breit. Die Verantwortlichen im Stadtteiltreff bekommen wegen der ungeklärten Frage über die Film-Vorführrechte kalte Füße und ziehen ihr Angebot zurück – Etwas was bei der geplanten Plattform nicht passieren kann, sofern die Location über die Plattform gebucht wird.

Auch bei den Vorführrechten gibt es Probleme: Die Rechteinhaberin verlangt zu viel für die Vorführlizenz. Wir versuchen den Preis runter zu handeln, wissen aber nicht ob sie darauf eingeht.

Auch bei der Fertigstellung der Webseite gibt es Probleme (wir berichteten). Und so ist es bis eine Woche vor der Veranstaltung unklar, ob die Veranstaltung über unsere Webseite beworben werden kann.

Die Emotionen kochen hoch. Doch dann geht es Schlag auf Schlag:

Unter den gegebenen Umständen sind Ferdinand und ich gewillt die Veranstaltung durchzuführen. Wohlwissend, dass wir nun ein beträchtliches finanzielles Risiko in Kauf nehmen. Denn es sind auch noch Feuerzangenbowle-Set und -Zutaten zu besorgen. Dieses Risiko wird mit Fertigstellung der Plattform wesentlich geringer ausfallen, da es die Option geben wird, dass die Veranstaltung (inkl. Raumbuchung) nur stattfinden wird, sofern genügend Einnahmen bis zu einem gewissen Stichtag generiert werden können – eine Art Crowdfunding für kleine Veranstaltungen also.

Das Zittern beginnt

Die Zahl der Anmeldung verläuft zu Beginn etwas schleppend. Nicht alle zahlen einen Beitrag. Da wir sicher gehen wollen, dass es sich jeder leisten kann an dem Event teilzunehmen, ist die Teilnahmegebühr freiwillig.

Diese Entscheidung bereuen wir jedoch, als unsere Fixkosten kurz vor der Veranstaltung gerade mal zu einem Drittel gedeckt sind. Unser Ziel von rund 20 Teilnehmern ist jedoch erreicht und wir hoffen darauf, dass die Teilnehmer vor Ort ihren Beitrag zahlen, sodass unser Verlust zumindest nicht all zu groß ausfällt. Wohlwissend, dass wir uns nicht sicher sein können, ob alle angemeldeten Teilnehmer auch tatsächlich erscheinen – ein Risiko, das auf der geplanten Plattform vor allem durch die Bewertungsfunktion verringert werden wird.

Der große Tag

14. Dezember 2019, genau ein Monat nach Ferdinands Nachricht, ist der große Tag gekommen. Doch immer noch fehlt uns ein Feuerzangenbowle-Set, da wir davon ausgehen, dass ein Set nicht reichen würde. Wider Erwarten hatte sich niemand mehr gefunden, der uns eines leihen bzw. mitbringen könnte. Mit Fertigstellung der Plattform, wird es eine große Community geben, innerhalb derer sich sicher jemand finden würde.

Nun aber setzen wir noch alle Hebel in Bewegung um doch noch ein Set aufzutreiben. Ferdinand findet ein Set in einem Second-Hand-Laden. Dort will man jedoch nicht mit dem Preis runter gehen.

Ich finde ein Angebot von Kaufland im Internet. Als ich im Laden ankomme, wird mir jedoch mitgeteilt, dass es das Angebot erst am Montag geben wird und alle anderen Feuerzangenbowle-Sets ausverkauft sind. Es ist wie verhext. Also gehe ich noch in einen anderen Laden. Dort gibt es noch welche, allerdings ist es nicht günstig. Ich schlucke. Aber was bleibt uns anderes übrig? Mit dem Gedanken im Kopf, dass wir es ja wieder verkaufen können, kaufe ich das teure Ding.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl komme ich am Veranstaltungsort an. Erste Teilnehmer sind schon da und helfen uns beim Aufbau. Einige der Teilnehmer hatten Kuchen und Plätzchen mitgebracht. Meine Laune bessert sich etwas – schön was Menschen gemeinsam bewerkstelligen können!

Wir stellen eine Schale für freiwillige Spenden auf und erklären, den Teilnehmern, dass wir noch etwas Geld benötigen um auf unsere Kosten zu kommen. Dies wird mit verständnisvollem Nicken quittiert.

Ende gut, alles gut

Dann wird die Veranstaltung ein voller Erfolg. Jeder bringt seinen Teil ein: ein Teilnehmer kümmert sich um die Bowle, andere arbeiten ihm zu. Das Schrottwichteln sorgt für Spaß und es herrscht eine gemütliche vorweihnachtliche Stimmung. Dank verbindlicher Online-Anmeldung, erscheinen dann tatsächlich alle angemeldeten Teilnehmer und sie zeigen sich großzügig. Das gekaufte Feuerzangenbowle-Set wird nicht gebraucht und ich kann es am nächsten Tag zurückgeben. So bleibt am Ende des Tages nur ein kleines Minus in der Kasse. Damit können wir gut leben, denn wir haben die Feuerzangenbowle genossen – den Film genauso wie das Getränk.

Tags darauf erzählt mir Ferdinand, dass schon wieder Pläne für weitere Veranstaltungen im Stadtteiltreffen geschmiedet werden.

Also bleibt dran und seid nächstes Mal auch dabei oder kommt auch mit einer Veranstaltungsidee auf uns zu und schafft Gemeinschaft!

Euer Georg von TeamSpirit